Ansicht der Kilianskirche von außen. Die Kirche mit Ihrem Friedhof
wird von einer Bruchsteinmauer umgeben und erhält dadurch das
Aussehen einer Wehrkirche.
Blick in die romanische kreuzförmige Gewölbebasilika.
Grabstelle des letzten "Scharf- und Nachrichters" von Lügde.
Unweit des Städtchens Lügde (bei Bad Pyrmont) liegt eine von Deutschlands ältesten Kirchen, die Kilianskirche. Die Ursprünge des Kirchenbaus reichen bis in die Zeit Karls des Großen zurück, der hier im Jahre 784 das Weihnachtsfest gefeiert haben soll.
Die heutige Kirche wurde im 12. Jahrhundert neu erbaut. Bis zu diesem Zeitpunkt stand an deren Stelle ein einschiffiger karolingischer Saalbau, der mehrfach erweitert wurde (vor allem durch den erhaltenen Turmunterbau). Die kreuzfürmige Basilika mit Stützenwechseln gehört zu den wenigen unverändert erhaltenen romanischen Kirchen Westfalens.
In der Hauptapsis finden sich noch Reste an romanischer Wandmalerei. Die Würfelkapitelle im Langhaus wurden nach Vorbildern in Lippoldsbergg und Hildesheim gestaltet.
In der Kilianskirche wurden Persönlichkeiten der näheren Umgebung beigesetzt, beispielsweise der Graf Moritz von Pyrmont, der als Letzter des Geschlechtes Schwalenberg im Jahre 1494 verstarb.
Auch der letzte "Scharf- und Nachrichter zu Lida und Bermund" (Lügde und Pyrmont), Meister Bröker, fand hier seine Ruhe. Direkt vorm Eingang der Kirche steht sein Grabkreuz. In der Kirche selbst wird heute noch sein Betstuhl gezeigt. Der Beruf des Scharfrichters gehörte zu den sogenannten "Unehrlichen Berufen".
Die Kirche steht zu Besichtigungszwecken offen.
Hotel Papp-Mühle, 31840 Hess. Oldendorf - Zersen, Tel. (0 51 52) 94 66 66