Der Hamelner Maler Wilhelm Hauschteck malte dieses wunderschöne Bild
einer Süntelbuche
Eine alte Süntelbuche auf dem Dachtelfeld im Süntel.
Unscheinbar: Bei den beiden strauchartigen Gebilden im Vordergrund handelt es
sich um junge Süntelbuchen.
Blick unter eine nur einen guten Meter hohe junge Süntelbuche auf dem
Dachtelfeld.
Eine sonderbare Form der Rotbuche, deren Ursprung ihres seltsamen Aussehens bis heute nicht vollends geklärt wurde und die ihren Namen dem in früheren Zeiten reichen Vorkommen im Süntel verdankt, ist die Süntelbuche.
Wer von der Pappmühle einen ca. einstündigen Marsch auf das nahe Dachtelfeld macht, findet dort noch ein paar besonders schöne Formen dieses bizarr geformten Baumtyps. Aber auch in weiter gelegenen Orten (Lauenau, Bad Gandersheim im Landkreis Northeim) stehen selten vorkommende Exemplare dieses beeindruckenden Baumes, vor allem in Bad Gandersheim, wo sich die weltweit größte Süntelbuche mit einem Alter von mehr als 200 Jahren erhalten hat.
Auch in unmittelbarer Nähe der Pappmühle finden man mehr als 20 junge Exemplare der Süntelbuche. Dazu muß man vom Parklatz "Zur Försterlaube" Richtung Pappmühle bzw. Blutbach gehen. Und auch auf dem Kammweg des Mittelberges, der von der Pappmühle gut zu Fuß zu erreichen ist, finden sich wieder ca. 20 junge Exemplare.
Auf der Westeregge des Süntels hat noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein großer Bestand der Süntelbuche bestanden, der dann aber im Zuge einer Rodung im Jahre 1843 drastisch zusammenschrumpfte, da sich das Holz der Süntelbuche wegen der Krüppelbildung kaum verwerten ließ.
Umso schöner ist es daher, wenn man am Dachtelfeld ankommt und dort noch einige Exemplare des sehr langsam wachsenden Baumes vorfindet. Sein skurriles Aussehen fand entsprechenden Widerhall im Volksmund, wo der bizarr verkrüppelte Drehwuchs und die zahlreichen Schlaufenbildungen den Menschen unheimlich anmutete und sogar Begriffe wie "Hexenbesen" für die Süntelbuche im Gebrauch waren.
Und die Süntelbuche in der Literatur?
Hans Kittel, der Hamelner Pastor und Herausgeber des ehemaligen Hamelner Heimatkalenders "Der Klüt", besang 1953 die Süntelbuche mit folgendem Gedicht:
Mein Ursprung? - Ach, ich weiß nicht woher; weiß nicht, wohin...
Doch schicht' ich Jahr für Jahr die Ringe mit Stetigkeit
und strecke meine Zweige aus mit eigenem Sinn,
wartend des hochzeitlichen Schmuckes zur Frühlingszeit,
bis wieder wurzelfest und erdhaft ein Knorrz ich bin
stämmig, nackt und kahl in stiller Abgeschiedenheit.
Hotel Papp-Mühle, 31840 Hess. Oldendorf - Zersen, Tel. (0 51 52) 94 66 66